NFC-Technologie in Österreich vor Durchbruch

Kunstprojekt setzt bereits auf kabellose Datenübertragung.


Bargeldloses Bezahlen mit NFC
© A1

Die Technologie "Near-Field Communication" (NFC) könnte schon bald im alltäglichen Leben Einzug halten. Forscher der Sunchon National University haben eine Möglichkeit gefunden, Sendeeinheiten mit Radiowellen, die von Handys ausgestrahlt werden, zu betreiben. Die Produktion der Einheiten, die den Austausch von Informationen revolutionieren könnte, soll sehr kostengünstig sein.

Kunstprojekt leistet Pionierarbeit

"Wir können digitale Informationen auf die Sendeeinheit aufdrucken. Somit sind alle Komponenten in einem Paket vereint", erklärt Gyounjin Cho. Aufgrund der geringen Produktionskosten, erwartet sich der Wissenschaftler, dass die Massenproduktion bald anläuft: "Unser Vorteil ist, dass wir große Verarbeitungsmengen meistern und dadurch umweltschonend erzeugen können." In Österreich kommen die NFC-Aufkleber bereits bei einem Kunstprojekt pingeb.org zum Einsatz. In Klagenfurt wurden 70 Higtech-Sticker an verschiedenen Orten aufgeklebt und stellen momentan Musikstücke des Hip-Hop-Duos "doppelt sichtbar" kostenlos zur Verfügung. "Das globale Medienecho war unglaublich", berichtet Journalist und Projektleiter Georg Holzer. "Diese Technologie basiert auf dem RFID-System, das in der Logistik sehr verbreitet ist. Wir verwenden zwei verschiedene Chip-Arten, die bis zu 1,5 Euro kosten." Mittlerweile wurden insgesamt 500 Downloads registriert, "was für ein Kunstprojekt beachtlich ist", so Holzer.

Viele Anwendungsmöglichkeiten

Die Sendeeinheiten können wie QR-Codes oder Strichcodes auf Preisschildern und Logos angebracht werden. Mit Smartphones kann man mit einem Tastendruck Daten abrufen und senden. "Für diese Technologie gibt es viele Anwendungsmöglichkeiten - zum Beispiel in der Auto-, Militär- oder Luftfahrtindustrie", sagt Forschungsleiter Cho. Auch Holzer erwartet sich eine große Verbreitung dieser Technologie: "Ich kann mir vorstellen, dass auf diese Weise Kontaktdaten ausgetauscht werden könnten. Im Tourismus könnte man NFC-Aufkleber auf Denkmäler auftragen, die den entsprechenden Wikipedia-Eintrag aufrufen." Der große Vorteil der neuen Erfindung ist die Stromversorgung, die durch die Datenübertragung auf Handys bewerkstelligt wird. 0,3 Watt reichen dabei, um eine Verbindung herzustellen - eine zusätzliche Stromversorgung ist nicht notwendig.